top of page
  • AutorenbildTobias Rotsch

Muntere Musiklehrkräfte im nicht minder müden Mannheim

Zwei inspirierende Tage beim Bundeskongress Musikunterricht des BMU in Mannheim


In zwei praxisorientierten Workshops zum Musizieren und Produzieren in der Klasse zu unterschiedlichen Themenschwerpunkten ('Songwriting für den Song Contest „Dein Song für eine Welt“' und 'Beats machen auf Smartphone & Tablet') wurde schon anhand der hohen Teilnehmerzahlen deutlich, dass die Relevanz popmusikalischer Themen zunehmend eine Rolle spielt. Vor allem konkrete Methoden, aber auch Ressourcen zu Stilistik und digitalen Lernumgebungen waren dabei sehr gefragt.

Die Experimentierfreudigkeit nimmt zu, auch was Unterrichtsinhalte und oft offene Methodik sowie neu zu reflektierende didaktische Prozesse betrifft. Trotz fehlender Erfahrung überwiegt der Pioniergeist, (digitale) Dinge auszuprobieren und Scheitern für sich selbst aber auch gemeinsam mit Schüler*innen zu akzeptieren und als Lernprozess zu nutzen. In beiden Kursen wurden die didaktischen Prozesse (z. B. aus der Perspektive des Kompetenzerwerbs) aber auch die Relevanz gesellschaftlicher Entwicklungen und der Alltagswelten der Digital Natives thematisiert und die Inhalte und Praxiserfahrungen darauf bezogen – da gab es dann manchmal überraschend Neues zu entdecken, wie rein digital produzierte Musikstile, von denen man noch nie gehört hat, oder musiktechnische Produktionsweisen.

Hier ist es hilfreich, wenn erlebt werden kann, dass die eigenen Fähigkeiten als qualifizierte Musikpädagog*innen eingesetzt werden müssen, um beispielsweise ästhetische Entscheidungen bei der Soundauswahl zu begründen, Popmusik Stile oder Songs zu analysieren, Groove und Vibe zu beschreiben und Lernprozesse, Ziele, Begeisterungslevel und soziale Prozesse reflektiert im Blick zu behalten.



Nach vielen inspirierenden Gesprächen und Veranstaltungen bleibt bei mir vor allem noch eines hängen: Ein überwiegender Konsens, dass es nur hilft, an die Weiterentwicklung des Musikunterrichts positiv heranzugehen, es anzupacken und Polarisierung nicht zuzulassen. Schwarz Weiss Denken ist nicht hilfreich, weder in Bezug auf die im Unterricht thematisierte Musik (die letzten 70 oder 120 Jahre Musikgeschichte sind ebenso wichtig wie „alles“ Gute davor), noch was das Digitale betrifft (Lernhilfen, Tools, Musikinstrumente, Produktionsmittel) – es geht um ein Miteinander (oder Dazwischen) von analog und digital, nicht um ein Entweder/Oder. Und vielleicht schadet es auch nicht, wenn es mal zum Durcheinander kommt.




bottom of page