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Europäische Leidenschaft in Évora

  • Autorenbild: Tobias Rotsch
    Tobias Rotsch
  • 10. Juni
  • 2 Min. Lesezeit

Bitte sprich Évora in deinem Kopf mit einer Betonung auf dem É aus. Ich sitze an einem kleinen Holztisch mitten in den Hügeln der Algarve, die Vögel veranstalten ihr Morgentheater und die Sonne bricht langsam durch den Nebel. Jetzt noch schnell die 32. EAS Conference for Music in Schools revue passieren lassen, bevor sie wie der Nebel aus meinem Kopf verschwindet. 


Anders als im letzten Jahr in Dublin war ich diesmal inhaltlich durch mehr Output in Form eigener Beiträge eingebunden. Im Umfeld europäischer Musikpädagog*innen mit unterschiedlichsten Schwerpunkten war es schon überraschend, dass der Vortrag von Philipp Ahner und mir zum Rhythmuslernen mit Rhythm Games in Virtual Reality so gut besucht war. Das Konzept und die Ideen, die von Musiklehrkräften in den Fortbildungen oft heiss diskutiert werden, wurden in diesem Umfeld sehr positiv aufgenommen. Für mich zeigt sich die große Stärke dieser internationalen Zusammenkunft in dieser Offenheit. Und in der Begeisterungsfähigkeit für etwas, worauf es beim Musiklernen ankommt: Allen Menschen individuelle Lernwege und Zugänge zu Musik zu eröffnen, ästhetische Erfahrungen zu ermöglichen, ihnen die globale Welt der Musik anzubieten, und dabei gemeinsam spannendes Neues mit Begeisterung zu entdecken. Das macht den Spirit dieser Konferenz aus. Man spricht darüber mit Kolleg*innen und Studierenden aus ganz Europa, diskutiert über die Inhalte der Keynotes (spannender Impuls von Juliet Hess zu Aktivismus im Musikunterricht), und darf sich als Teil einer Community fühlen, die daran arbeitet, den Musikunterricht in ihren jeweiligen Projekten voranzubringen. 


In einen solchen Austausch gerät man durch den Arbeitsalltag selten, deshalb ist er so wichtig, wenn man Interesse an einem größeren Bild außerhalb von Publikationen, Projektwebseiten und YouTube Videos hat. Ich bin gespannt, ob sich mein Wunsch nach mehr internationalen Kollaborationen in nächster Zukunft realisieren lässt, um mit passionierten Menschen an Inhalten zu arbeiten, für die ich selbst brenne.


Das Projekt LEVIKO-XR, in dem ich arbeite, endet Stand jetzt im Februar, und es wird langsam spannend, was die Zeit danach betrifft. Meine Themen Songwriting und Songtexten, Musik Erfinden und Produzieren, Digitale Technologien im Unterricht, Künstliche Intelligenz, und die didaktischen Perspektiven auf diese Themen in Lehre, Schule, sozialer Arbeit und Instrumental- und Gesangspädagogik werden mich jedenfalls weiter begleiten. 


Diese Gedanken sind jetzt alle etwas auf der Metaebene unterwegs und es gäbe noch viel mehr zu sagen. Aber Musiklernen ist ja oft auch ganz essenziell. Auch das gab es auf der Konferenz und dafür bin ich besonders dankbar. Wir haben eine inklusive Schule besucht, in der die Lernenden und deren Bedürfnisse im Zentrum stehen, wenn sie beispielsweise im Chor, in Tanzprojekten oder im Ensemble mit Upcycling-Percussionsinstrumenten Musik erfahren. In der Round Table Session zu Empowerment mit Mercé Bosch-Sanfélix haben wir türkische und griechische Gesangs- und Tanzspiele gespielt. Die IMPROVE.ME Fokusgruppe mit Johannes Treß wurde durch eine gemeinsame immersive Improeinheit eröffnet. Und wunderbare Chöre der Universität Évora schlossen den emotionalen Kreis der Tagung, der zu Beginn mit portugiesischer Chormusik von “Os Camponeses de Pias” eröffnet wurde. 


Ich hoffe es kommt ein bißchen rüber. Mein Kopf und mein Herz wurden hier gut gefüllt, nicht zuletzt auch durch die wunderbare Reise durch Portugal. Unser Projektposter, das auch einen kleinen Teil über die VR Rhythm Games und Videobeispiele enthält, kann man hier herunterladen: https://www.researchgate.net/publication/392323746







 
 
 

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